Das Vorderteil muss erstaunlich steil stehen - 30-45° sind angemessen!
Sehr wichtig ist, dass die Steigeisen absolut fest an der Achse befestigt sind, weil man ansonsten eine viel schlechtere Kontrolle über die Schneeschuhe hat und sich bei den auftretenden Kräften die Befestigung leicht löst.
Weil die meisten Schuhe keine gerade Sohle haben (d.h. Spitze und Ferse ergeben keine gerade Linie, sondern bilden einen Knick zur Fßinnenseite), ist auch bei den Steigeisen das Vorderteil nach innen abgewinkelt. Man muss also die Steigeisen entsprechend etwas verdreht auf der Achse der Schneeschuhe montieren, damit nachher beim Laufen die Schneeschuhe parallel sind.
Die Bespannung mit Folie bringt gegenüber den nackten Schnüren einen geringen, aber immerhin spürbaren Vorteil bei der Einsinktiefe.
Weil sich die Schuhe mit den hinteren Teilen der Steigeisen gerne etwas verdrehen, ist die benachbarte Bespannung gefährdet. Darum haben wir Alu-Röhrchen auf diese beiden Schnüre gemacht. Das Einfädeln ist trickreich; bequemer geht es, wenn man das Röhrchen in einen Akkuschrauber einspannt und damit dreht, während man die Schnur reinstopft.
Sind die Schrauben auf den Außenseiten der Steigeisenbefestigungen zu lang, können sie an den Alu-Distanzröhrchen reiben und tiefe Kerben verursachen.
Je tiefer die Achse sitzt, desto besser ist die Wirkung der Steigeisen-Zacken.
Pulverschnee ist ideal, weil man speziell beim Abstieg darauf "schwimmt" und somit problemlos durch den Schnee steuern kann. Der Abstieg ist dann sogar einfacher als mit normalen Schuhen, weil der Schnee die Schritte abfedert.
Sulziger Schnee ist unangenehmer, weil er schwerer ist und in jeder Hinsicht mehr Widerstand bietet. In steilen Passagen braucht man mehr Kraft, und der Abstieg erfordert mehr Sorgfalt - die Schneeschuhe steuern sich schlechter.
Verharschter Schnee ist meist das Schlimmste. Besonders, wenn man immer einbricht und dann mit dem Vorderteil unter der Schneedecke hängen bleibt, wenn man den Fuß wieder hebt. Aber auch wenn man nicht einbricht, ist er unangenehm: mit Schneeschuhen läuft man dann wie ein Roboter, während man mit normalen Schuhen zumindest abrollen kann.
Wenn die Achse zu weit vorne ist, graben sich erstens die Frontzacken der Steigeisen nicht so tief in den Schnee, und zweitens biegt sich bei nicht steigeisenfesten Schuhen die Sohle durch - das ist unangenehm. Daher sollte die Achse mindestens unter dem Fußballen sitzen.
Wenn umgekehrt die Achse zu weit hinten ist, hängen die Schneeschuhe zu wenig nach hinten. Wenn sich also Schnee auf dem Vorderteil ansammelt, kann es passieren, dass das Hinterteil nicht mehr schwer genug ist, den Schneeschuh nach hinten klappen zu lassen, wenn man den Fuß hebt. Der Schnee fällt nicht mehr ab, und der Schneeschuh hängt vorne statt hinten herunter.
Die Schlüsselringe, die die Stellringe vor dem herunterrutschen sichern, sollten jeweils auf der Außenseite der Schneeschuhe sein, weil man sie sonst mit dem jeweils anderen Schuh leicht abreißt.
Weil es leicht vorkommt, dass der Rahmen etwas asymmetrisch ist, sollte man das Loch für die Achse nicht von beiden Seiten einzeln abmessen, sondern die Position der einen Seite mit einem Winkel auf die gegenüber liegende Seite übertragen. So wird sicher gestellt, dass die Achse nicht schief sitzt.
Die Schrauben, die den Rahmen zusammen halten, sollte man abschneiden, weil sich an überstehenden Teilen bevorzugt der Schnee festpappt (und anfriert), was die Schneeschuhe unangenehm schwer macht.
Die Stellringe sind eine alte Schwachstelle - zu viele haben wir verloren; lieber die Achse durchbohren und mit einer Schraube sichern.
Auf festem Schnee wären Zusatzspikes wünschenswert. So lange man nicht die Fußspitzen explizit in den Schnee bohrt, haben die Steigeisen ziemlich wenig Halt. Beim Aufstieg in steilem Gelände kann es dann passieren, dass man mit dem vorderen Schneeschuh zurückrutscht bis auf die Spitze des hinteren Schuhs, und dann stolpert. Ebenfalls hässlich ist mangelnder Seitenhalt, weil dann Querungen von Hängen trickreich werden.
Gegenüber kommerziellen Schneeschuhen ist unser Modell wegen der Steigeisen in steilem Gelände bei vereistem Schnee leicht im Vorteil.
Wenn die Schuhe locker in den Steigeisen sitzen, kann sich der hintere Teil der Steigeisen relativ zum vorderen Teil verschieben. Der vordere ist an der Achse festgemacht, und somit tritt man mit dem hinteren Teil der Steigeisen dann schief auf und beschädigt dadurch evtl. die hintere Bespannung.
Man kann mit Schneeschuhen praktisch nicht rückwärts laufen, d.h. man muss "rangieren", um aus engen Stellen wieder heraus zu kommen.
Kleinen Bäumen sollte man - speziell bei Pulverschnee - aus dem Weg gehen. Denn zwischen ihren Ästen befinden sich oft Hohlräume, und so kann es passieren, dass man neben einem kleinen, unschuldigen Bäumchen plötzlich bis zur Hüfte einbricht.
Es ist erstaunlich, wo man überall mit Schneeschuhen durch kommt. Wenn ausreichend Schnee liegt, kann man über kleine Bäche springen und über Schneebrücken laufen, wo man mit normalen Schuhen keine Chance hätte, weil man tief einsinken würde.